Das Wort „Berber“ ist römischen Ursprungs. Mit dem Begriff „Barbaren“ wurden im Römischen Reich alle Menschen bezeichnet, die nicht aus Rom stammten bzw. Römer waren und somit als Ausländer galten. In den römischen Kolonien bezeichneten die römischen Besatzer somit die einheimische Bevölkerung generell als „Barbaren“. Bis heuer existiert dieser Begriff fast unverändert weiter. Man kann bis zum frühen Mittelalter von einem zusammenhängenden berberischen Sprachraum ausgehen, der erst durch das Vordringen der Araber aus dem vorderen Orient in die Berber-Gebiete und der damit einhergehenden Verbreitung des Islams zersplittert wurde. Die arabische Sprache galt als die Sprache der Gelehrten, weil alle Schriftstücke in arabischer Sprache abgefasst wurden. So wurde im Mittelalter die arabische Sprache als die Sprache der Städte und des Fortschritts angesehen. Berberisch galt hingegen als Sprache der ungebildeten Landbevölkerung. Diese Unterscheidung ist insofern erstaunlich, als es eine gut entwickelte berberische Schriftform gab, das sogenannte „Tifinagh“. Man hat bislang allerdings noch keine längeren, in „Tifinagh“ abgefassten Texte gefunden, sodass man davon ausgeht, dass die literarische Tradition in den berberischen Sprachen ausschließlich mündlich überliefert wurde.
Bis ins 20. Jahrhundert kam es zur Verdrängung der Berbersprachen durch das Arabische. Auch heuer sehen sich die nordafrikanischen Staaten, in denen berberische Sprechergemeinschaften anzutreffen sind, eher als arabische Staaten. Um eine nationale Einheit zu schaffen und die arabische Kultur zu unterstützen, wurden die berberischen Sprachen lange Zeit unterdrückt. Im Zuge Bestrebungen einer in den 70er Jahren in Paris gegründeten Gruppe zum Kampf für die berberischen Sprachen, der „Académie Berbère“, erlebt Berberisch gegenwärtig eine Renaissance. Mithilfe der Entwicklung einer einheitlichen Schriftform und einer einheitlichen Grammatik kam es zu einer Standardisierung der Sprache. Zudem ist bei den Sprechern des Berberischen ein neues Selbstbewusstsein erwacht: Die zuvor als Sprache der „Ungebildeten“ abqualifizierte Sprache wird nun als Ausdruck der eigenen berberischen Kultur und Identität als schützenswert und kulturell wertvoll betrachtet. Sowohl in Algerien als auch in Marokko wurde die Sprache mittlerweile als offizielle Landessprache anerkannt. Die Berber-Sprachen haben Einzug in die neuen Medien gefunden und werden heuer sogar an einigen Schulen und Universitäten gelehrt.
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